Dienstag, September 11, 2007

Diakonie: Medizinische Versorgung in Pflegeheimen muss besser werden

Präsident Kottnik begrüßt Vorstoß der Gesundheitsministerin

Berlin, den 10. September 2007. Das Diakonische Werk begrüßt die Absicht von
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, Pflegeheimen die Anstellung eigener
Mediziner zu ermöglichen. "Die medizinische Versorgung alter Menschen in den
Heimen muss verbessert werden", sagte Diakonie-Präsident Klaus-Dieter Kottnik.
"Es gibt hier Defizite, und es ist gut, dass die Politik das angehen will."
Allerdings gibt Kottnik zu bedenken, dass in den Heimen nicht nur
Allgemeinmediziner, sondern auch Augen- und Ohrenärzte, Orthopäden oder
Psychiater benötigt würden. "Es ist von großem Vorteil, wenn es einen festen
ärztlichen Ansprechpartner gibt", so der Diakonie-Präsident. Für manche
Einrichtungen seien fest angestellte Heimärzte sinnvoll.

Erfahrungen mit der Möglichkeit, Heimärzte anzustellen, gebe es bereits in der
Behindertenhilfe, sagte Kottnik. Allerdings seien die Erfahrungen hier nicht
sonderlich positiv. Da die Ärzte aus dem vorhandenen Budget bezahlt werden
müssten und dafür keine zusätzlichen Mittel vorgesehen seien, werde diese
Möglichkeit kaum genutzt. Insofern befürchte er, dass der vorgesehene Paragraf
trotz aller gut gemeinten Absicht nicht greift.
"In der Fläche kommen wir um die Versorgung durch niedergelassene Ärzte nicht
herum. Die niedergelassenen Ärzte müssten mehr Anreize erhalten,
pflegebedürftige Menschen aufzusuchen - und die Defizite in der ärztlichen
Versorgung müssen transparent gemacht werden."