Freitag, April 18, 2008

Lösungen für die Nachwuchsprobleme in der Chirurgie

125. Chirurgenkongress, 22. bis 25. April 2008, in Berlin:

Keine Lust auf den OP

Lösungen für die Nachwuchsprobleme in der Chirurgie


Berlin - Die Chirurgie in Deutschland hat Nachwuchsprobleme: Ungeregelte Arbeitszeiten und Überstunden schrecken junge Mediziner vor einer Weiterbildung in diesem Fachgebiet ab. Schon jetzt zeichnen sich Versorgungsengpässe im Osten Deutschlands ab. Wie die chirurgische Behandlung von Patienten auch zukünftig gesichert werden kann, ist ein Thema der Vorab-Pressekonferenz zum 125. Chirurgenkongress am Montag, den 21. April 2008, in Berlin. Über Wege aus der Nachwuchskrise diskutieren Experten auf dem Kongress, der vom 22. bis 25. April 2008 in Berlin stattfindet.



Etwa fünf Prozent der Absolventen des Medizinstudiums entscheiden sich für eine chirurgische Facharztweiterbildung - zehn bis zwölf Prozent wären jedoch notwendig, um die altersbedingte Lücke zu schließen. Die hohe physische und psychische Belastung des Faches sowie die dadurch bedingte erschwerte Vereinbarkeit von Karriere und Familie schreckt die überwiegende Mehrzahl der Jungmediziner von operativen Fächern ab. "Ab 2010 müssen wir mit gravierenden Versorgungsengpässen rechnen", betont Professor Dr. med. Michael Polonius, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Chirurgen (BDC).


Der Blick auf das europäische Ausland zeige, dass sich leistungsgerechtere Vergütung und neue Arbeitszeitmodelle lohnen. "In einigen Bereichen gibt es jedoch Unterschiede zum deutschen Gesundheitssystem, die eine Nachahmung nicht immer möglich machen", so Professor Polonius. Ein selbstkritischer


Vergleich mit anderen Fachgebieten in Deutschland sei deshalb notwendig. Diese Themen werden in Sitzungen des 125. Chirurgenkongresses diskutiert. Professor Polonius wird Wege aus der Nachwuchskrise der Deutschen Chirurgie im Rahmen einer Pressekonferenz vorstellen.