Freitag, Dezember 02, 2005

HELIOS und verdi: Umsetzung des neuen Arbeitszeitgesetzes

HELIOS Kliniken GmbH und ver.di einigen sich auf Tarifvertrag zur Umsetzung
des neuen Arbeitszeitgesetzes

* "Positives Signal für den Klinikmarkt"
* Keine Erhöhung der Wochenarbeitszeit

Fulda/Berlin, 02.12.2005. Am Donnerstagabend haben in Berlin die HELIOS Kliniken GmbH und die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di im Zuge der Konzerntarifverhandlungen einen Vorschalttarifvertrag unterzeichnet, der die Umsetzung des neuen Arbeitszeitgesetzes bereits ab dem 1. Januar 2006 in den bundesweit 24 HELIOS-Kliniken ermöglicht. Mit dieser Einigung unterstreicht HELIOS bewusst die Bedeutung der Klinikberufe.

Bereits ein Jahr vor Ablauf der von der Bundesregierung für die deutschen Krankenhäuser gewährten Übergangsfrist zur Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes werden damit bei HELIOS Bereitschaftsdienste wie Arbeitszeit gewertet. Die
HELIOS-Kliniken werden diese Regelung nun in für jeden Standort individuelle Arbeitszeitmodelle und Dienstpläne umsetzen. "Wir beweisen mit diesem Tarifabschluss, dass die von Mitarbeitern, Gewerkschaften und Ärzteverbänden geforderte Umsetzung des Arbeitszeitgesetztes auch in großen Klinikunternehmen schon jetzt möglich ist", so Dr. jur. Francesco De Meo, Geschäftsführer und Konzernarbeitsdirektor der HELIOS Kliniken GmbH.

Entgegen dem Trend in zumeist öffentlichen Krankenhäusern wird die durchschnittliche Regelarbeitszeit in den HELIOS-Kliniken nicht erhöht, sondern - bis zu einer künftigen Angleichung zwischen Ost und West - weiter
auf 38,5 (West) bzw. 40 (Ost) Wochenstunden festgelegt. Wesentlicher Bestandteil des Tarifvertrages ist die Vereinbarung, dass die Mitarbeiter in Abhängigkeit von den Bereitschaftsdienststufen nun eine maximale
durchschnittliche Arbeitszeit von 58 Wochenstunden leisten dürfen. Darüber hinaus sind unter bestimmten Voraussetzungen 24-Stunden-Dienste möglich. Die Einigung greift in diesen Punkten die Gestaltungsoptionen des
Arbeitszeitgesetzes auf und ermöglicht so flexiblere Regelungen auf Klinikebene und damit Lösungsspielräume, die den Mitarbeitern und den Patienten der HELIOS-Kliniken zugute kommen. So ist es beispielsweise möglich, dass dienstfreie Wochenenden und Wochenenden mit Bereitschaftsdiensten einander abwechseln. Mit den Regelungen schafft HELIOS die Voraussetzungen für eine weitere Verbesserung der Prozessabläufe in den einzelnen Kliniken im gemeinsamen Interesse der Mitarbeiter und der Patienten. Mehrarbeit sowie Dienste an Sonn- und Feiertagen werden innerhalb eines Ausgleichzeitraumes von 52 Wochen durch Freizeit oder Zulagen abgegolten.

Dr. jur. Francesco De Meo:
"In sehr positiver Atmosphäre haben wir zusammen mit ver.di eine tragfähige Regelung gefunden, die den Interessen unserer 2.400 Ärzte entgegen kommt und eine Orientierungshilfe für den deutschen Krankenhausmarkt bietet. Um eine
qualitativ hochwertige Medizin leisten zu können, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Von unseren Ärzten und Pflegekräften wird diese Qualität nachweisbar erbracht. Daher wollen wir mit der Tarifeinigung die Arbeitsbedingungen unserer Mitarbeiter bewusst verbessern. Zugleich freuen wir uns, ein positives Signal in den Klinikmarkt senden zu können."

Der Vertrag wurde in nur zwei Monaten zwischen ver.di und der HELIOS Kliniken GmbH vereinbart. Er ist Teil des zurzeit verhandelten Konzerntarifvertrages, der künftig für die Akutkliniken des Konzerns und ausgewählte Tochterunternehmen gelten soll. HELIOS möchte mit dem Konzerntarifvertrag ein für alle Mitarbeiter einheitliches Tarifwerk mit leistungs- und marktgerechten Arbeits- und Vergütungsbedingungen schaffen.

Qualitätsoffensive in der Facharztweiterbildung Insbesondere für die Assistenzärzte stehen neben der Vergütung vor allem die Arbeits- und Weiterbildungsbedingungen im Fokus. Die HELIOS Kliniken GmbH hat bereits im Oktober eine Qualitätsoffensive zur strukturierten ärztlichen Fort- und Weiterbildung gestartet und wird im kommenden Jahr konzernweit Qualifizierungsangebote umsetzen.



Die HELIOS Kliniken GmbH ist mit einem Umsatz von EUR 1,2 Mrd. einer der großen privaten Träger von Akutkliniken. Derzeit gehören zum Konzern 24 Kliniken, darunter vier Krankenhäuser der Maximalversorgung in Erfurt, Berlin-Buch, Wuppertal und Schwerin. Zurzeit beschäftigt das Unternehmen 18.000 Mitarbeiter bei einer Gesamtkapazität von 9.300 Betten und jährlich 330.000 stationär behandelten Patienten.

Weitere Informationen über das Unternehmen und seine Kliniken erhalten Sie im Internet unter www.helios-kliniken.de